Der erste Zollinger Schulmeister mühte sich ab 1710 im halb verfallenen „Söldenhäusl“ (zwischen Pfarrhof und Friedhofseingang) um die Bildung der Kinder.
1802 wird in ganz Bayern die allgemeine Schulpflicht eingeführt. Im Jahre 1804 zählt man in Zolling immerhin 78 schulfähige Kinder. Der Unterricht findet in der Wohnung des Lehrers, im Mesnerhäusl, statt, da für ein angemessenes Schulzimmer die finanziellen Mittel fehlen.
Das erste Zollinger Schulhaus mit zwei Klassenzimmern für 140 Schüler wurde im Jahre 1839 auf dem Grundstück, auf dem heute das Anwesen Maier steht, gebaut. Die Schule ist mit einem Lehrer und einem Hilfslehrer besetzt. „Der Zweck des Neubaus ist ein gedeihlicher Unterricht für die Schuljugend“, so die Meinung der Gemeindevertreter.
Da das alte Schulhaus erhebliche bauliche Mängel aufwies und für die gegenwärtige Schülerzahl nicht genügend Raum bot, errichtete die Gemeinde 1909 einen Neubau an der Stelle des heutigen Gemeindekindergartens. In einem Bericht über die Gemeindevisitation am 4.1.1911 ist zum neuen Schulhaus folgendes ausgesagt: „Der Schulhausneubau macht einen präsentablen Eindruck und gereicht dem ganzen Tale zur Zierde.“
Als 1956 das Kraftwerk bei Anglberg errichtet wurde, kamen mit dem Werk auch viele Arbeiter, die sich in Zolling niederließen. Durch den Zuzug dieser Familien war absehbar, dass die Schule zu klein wird und die Gemeinde unternahm Schritte, um das dritte Schulhaus zu errichten. Unter Bürgermeister Karl Wiesheu wurde der einstimmige Beschluss eines Neubaus gefasst. Nach einjähriger Bauzeit konnte am 13. September 1958 das Schulhaus eingeweiht werden. Der Neubau wurde direkt an die bisherige Schule angebaut, so dass nunmehr vier Klassenzimmer und die beiden alten Räume für insgesamt 250 Kinder zur Verfügung standen.
Der Schulleiter zu damaligen Zeit war Fritz Toth.
Mit der Fertigstellung der Mehrzweckhalle im Jahre 1968 stand den Bürgern von Zolling eine schöne Halle zur sportlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Betätigung zur Verfügung. Mit der großen, gut ausgestatteten Sporthalle und der direkten Anbindung an die Schule haben sich die Bedingungen für den Schulsport maßgeblich verbessert.
Die Landschulreform im Jahre 1969 mit dem Ziel der Verbesserung der Schulverhältnisse bedingt eine totale Neugliederung der Volksschule im Landkreis. Der Schulverband Zolling – was den Hauptschulbereich betrifft – wird erheblich vergrößert.
Der Schulsprengel umfasst das Gebiet der Volksschulen Attenkirchen, Haag und Wolfersdorf, die nur noch eine eigene Grundschule behalten.
Durch die Neugliederung und der daraus resultierenden Zunahme der Schülerzahlen ca. 550 Schüler) ergibt sich an der Schule eine extreme Raumnot. Unter Bürgermeister Karl Wiesheu beschließt der Schulverband einen Neubau, der im Schuljahr 1972/73 bezogen werden kann. Der Schulleiter Alfred Penkert und das gesamte Kollegium freuten sich über das zweckmäßige Gebäude. In einem Zeitungsartikel ist folgendes zu lesen: „Die neue Hauptschule ist ein Sinnbild moderner Konzeption und Architektur. Sie ist schön und ausgeglichen in ihrer Art.“
Im Jahr 1986 weist Rektor Alfons Brunner darauf hin, dass wegen der steigenden Schülerzahlen in Zukunft mit einem erhöhten Raumbedarf zu rechnen ist. Die Regierung von Oberbayern geht davon aus, dass für die Grund- und Hauptschule insgesamt 22 Klassenräume notwendig sind. Unter Bürgermeister Franz Obermeier wird ein Erweiterungsbau beschlossen, der 1990 fertiggestellt wurde. Er befindet sich an der nördlichen Seite der Hauptschule. Nördlich davon befindet sich die Pausenhalle, die zugleich den neuen Haupteingang für die Schule sowie die später zu errichtende Turnhalle bildet. Die Presse lobte den Neubau als „Meisterwerk in Optik und Funktion“.
Aufgrund der steigenden Kinderzahlen muss die Gemeinde Zolling einen neuen Kindergarten errichten. Als möglicher Standort wird die Grundschule miteinbezogen. Vom Schulverband werden deshalb Überlegungen angestellt, auf dem Gelände der Hauptschule die Grundschule zu errichten und somit die Schulen an einem Standort zusammenzufassen, was auch die Organisation des Schulbetriebs erleichtert.
Wegen umfangreichen Renovierungsbedarf am bestehenden, nunmehr 25 Jahre alten Hauptschulgebäudes entschied man sich unter Bürgermeister Georg Wiesheu für den Abriss des Südtraktes des alten Hauptschulgebäudes. Zu Beginn des Schuljahres 1998/99 konnte der Neubau bezogen werden. Bei der offiziellen Besichtigung des neuen Gebäudes gibt es viel Lob für eine freundliche Schule mit viel Licht und Farbe.
Der 13. Oktober 2000 war für Zolling ein Glückstag. Die lang ersehnte Dreifach-Sporthalle wird eingeweiht und steht für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung. Die räumlichen Voraussetzungen für den Schulsport und die Sportvereine Zolling und Palzing sind jetzt optimal.
Nach 23 Jahren als Schulleiter geht Alfons Brunner, der maßgeblich an den letzten Neubauprojekten beteiligt war, 2006 in den wohlverdienten Ruhestand, zum Nachfolger wird Richard Bauer, bisheriger Konrektor der Paul-Gerhardt-Schule in Freising, ernannt.
Auf Initiative der bayerischen Staatsregierung zur Weiterentwicklung der Hauptschulen durch ein breiteres Bildungsangebot und die schulische Weiterbildung durch das Angebot des mittleren Schulabschlusses wird ab dem Schuljahr 2011/12 die Grundschule Zolling und die Mittelschule Zolling gebildet. Aus dem gebildeten Schulverbund Ampertal-Hallertau mit den Mittelschulen Au, Allershausen, Nandlstadt und Zolling besuchen die Schüler, die den mittleren Schulabschluss anstreben, die Schule in Zolling. Der erste M-Zug startet mit der 7. Jahrgangsstufe mit 24 hochmotivierten Schülern auf das Ziel der mittleren Reife zu.
Aufgrund der steigenden Schülerzahlen bedingt auch durch die Mittlere Reife-Klassen und der maroden und nicht mehr zeitgemäßen Räumlichkeiten des Mittelbaus entschied sich der Schulverband 2014 unter der Leitung von Bürgermeister Max Riegler für einen Neubau.
Im April 2016 erfolgte der Spatenstich und zum Schuljahr 2017/18 konnte der gelungene Neubau unter Schulleiter Richard Bauer bezogen werden. Die gesamte Schule ist in allen Bereichen für die Zukunft gut aufgestellt und erfüllt somit die heutigen pädagogischen und didaktischen Anforderungen einer modernen Schule.
Zum Schuljahr 2017/18 besuchen rund 600 Schüler in 31 Klassen die Grund- und Mittelschule Zolling, 10 Grundschulklassen, 11 Regelklassen und 10 Mittlere Reife Klassen. Die Nachmittagsbetreuung setzt sich zusammen aus drei Gruppen für die Mittagsbetreuung (Grundschule) und drei Gruppen der offenen Ganztagsschule (Mittelschule).
Quellenangaben:– Zolling, eine Gemeinde im Ampertal (Brückl/Widmann)
– Schulgeschichtliche Aufzeichnungen der Volksschule Zolling
– Zollinger Schulgeschichte (Alfons Brunner)
– Bilder: Schulgeschichtliche Aufzeichnungen der Volksschule Zolling
– Zeitungsartikel vom Freisinger Tagblatt bzw. Süddeutschen Zeitung